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Eheringe aus Gold & Platin im Vergleich

Welches Material ist für Eheringe am besten?

Trauring-Qualität: 5 Kriterien
Gold
Platin

Was muss man beim Kauf der Eheringe beachten?

Eheringe auf einem Ringteller

Seit ewigen Zeiten waren Eheringe selbstverständlich aus Gold - aus Gelbgold. Das hat sich gewandelt. Zwar entscheiden sich die meisten Paare noch für Gelbgold; doch daneben sind nicht nur Ringe aus Rot- und Roségold und Weißgold getreten, sondern auch aus ganz andere Materialien wie Platin, Palladium, Titan, Edelstahl und neuerdings Carbon. Das macht Paaren die Suche nach dem idealen Trauring nicht leichter, aber interessanter. Der Preis ist für die Kaufentscheidung nur noch ein Gesichtspunkt neben Material, Farbe, Haltbarkeit, Allergien.

Fünf Gesichtspunkte für die Entscheidung, welche Ringe es sein sollen

Festigkeit / Haltbarkeit: Das Ja-Wort, ob im Standesamt oder in der Kirche gesprochen, gilt für ein ganzes Leben. Also sollen auch die Ringe, die man sich als Symbol der Liebe und Treue ansteckt, möglichst "ewig" halten.

Farbe: Gold ist eigentlich goldgelb, doch auch rosé, apricot, grau, weiß, grün kann der goldene Ring schimmern. Zudem gibt es helle Eheringe aus Platin, Palladium, Silber, Titan, Wolfram, Edelstahl sowie schwarze aus Carbon. Also fragt man sich, welche Farbe gefällt mir, welche passt zu mir, welche Farbkombinationen wähle ich und was drücken die Farben aus.

Preis: Man kann ein Paar Trauringe schon für rund 100,-- Euro erwerben - aus Silber oder Edelstahl und sogar mit Zirkonia-Steinen. Wenig mehr nur muss man für schmale goldene Ringe mit geringem Feingoldanteil (333er / 375er) ausgeben. Weit teurer und wertvoller sind Platin- oder Palladiumringe von höchster Reinheit (950er) bzw. 18-karätige Goldringe (750er) in Weißgold, Gelbgold oder Rotgold. Kosten für Edelsteine und besondere Bearbeitung kommen natürlich zum Metallpreis hinzu.

Allergien: Edle Schmuckstücke sind in der Regel aus Gold, Silber oder unterschiedlichen Platinmetallen; da treten Kontaktellergien sehr selten auf. Doch andere in den Legierungen enthaltene Materialien wie Nickel, Kobalt, Chrom können durchaus allergische Hautreaktionen hervorrufen. Wer diesbezüglich empfindlich ist - insbesondere Frauen sind es - muss auf die im Ehering enthaltenen Stoffe achten, um Hautrötungen, Juckreiz, Ekzeme zu vermeiden.

Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte: Ökologische Gesichtspunkte gewinnen allgemein bei Kaufentscheidungen an Gewicht. Wenn man einen Ring kauft, möchte man also vielleicht wissen, woher die Materialien kommen. Viele Goldschmiedemeister fügen daher den Ringen ein Echtheitszertifikat bei. Darauf ist zu sehen, woher das Material stammt und wie es geschürft wurde. Auch der Herstellungsprozess wird in diesem Zertifikat beschrieben.

Schauen wir nun genauer auf Gold und Platin.

Das muss man über Goldschmuck wissen!

Goldschmuck besteht nie aus reinem Gold!

Eheringe aus reinem Gold gibt es nicht. Das wären Ringe aus 999er Gold - das ist zu weich; die Ringe würden sich verformen. Gold erhält seine Festigkeit erst in der Legierung, also durch die Verbindung mit anderen Metallen. Die Legierung mit dem geringsten Goldanteil ist das 333er Gold, der Goldanteil ist da 333 pro Tausend. Ein solcher Ring besteht also zu einem Drittel aus Feingold und zu zwei Drittel aus anderen Metallen. Allerdings: In der gesamten EU, wie jetzt schon in Österreich und der Schweiz, darf bald 333er Gold nicht mehr als Gold angeboten werden, sondern als "goldhaltiges Metall". Den Feingoldanteil kann man auch noch in Karat benennen, wie es früher üblich war. Karat ist eine alte Einheit zur Angabe des Feingehalts von Gold. Das 333er Gold hat 8 Karat. Sind 585 Anteile Feingold pro Tausend enthalten, so spricht man vom 585 Gold = 14 Karat und das 750er Gold ist 18-karätiges Gold.

 

Die Bedeutung des Goldanteils

Der Goldanteil spielt beim Preis der Ringe eine bedeutende Rolle, denn ein Gramm Feingold kostet ca. 48 Euro. Je mehr Gold enthalten ist, je höher ist also der reine Materialpreis. Dabei ist nicht entscheidend, ob es sich um Gelbgold, Rotgold oder Weißgold handelt; denn die Farbe entsteht nur durch die beigefügten Metalle. Ein höherer Goldanteil macht ein Schmuckstück teurer, insofern kostbarer. Je geringer der Feingoldanteil, desto mehr andere Anteile sind enthalten. 333er "Gold" besteht zu zwei Drittel aus anderen Metallen - je nach gewünschter Goldfarbe sind das Kupfer, Silber, Palladium, Iridium, Zink. Solche Legierungen korrodieren. Die feineren Legierungen wie das 585er können auf Zink verzichten. Reines Gold ist zu weich, erst die beigemischten Metalle schaffen die notwendige Härte; und doch sind goldene Ringe nicht so hart und beständig, wie oft angenommen und behauptet. Länger verheiratete Paare können beobachten, dass ihre Eheringe an Masse verlieren und Gravuren verschwinden - ja, goldene Ringe nutzen sich langsam ab, sehr langsam.

 

Allergien bei goldenen Ringen?

Zeigen sich beim Tragen eines goldenen Eherings allergische Hautreaktionen, so ist der Grund kaum im Gold zu finden, sondern eher in beigefügten Metallen. Auf der Suche nach dem Allergieauslöser schauen wir uns die Metalle, die in goldenen Schmuckstücken zu finden sind, genauer an: Grob kann man sagen, je mehr ein Metall korrosionsanfällig ist, je eher kann es eine Kontaktallergie auslösen. Iridium, Titan und Platin können in geringen Mengen in Goldlegierungen enthalten sein, doch wir können sie als Allergieverursacher vernächlässigen, denn sie sind korrosionsbeständig wie kein anderes Metall. Zink verhindert eher allergische Hautreaktionen. Gold-, Silber-, Kupferallergien sind sehr selten; statistisch gesehen reagieren in Deutschland nur einige Hundert Menschen auf diese Metalle allergisch. Man kann sich darauf testen lassen, doch eher findet man einen anderen Auslöser für die Hautunverträglichkeit.
Es bleiben Palladium und Nickel. Früher wurde Nickel genutzt, um Gold aufzuhellen. Die Nickelallergie gehört zu den häufigsten Allergien. Hat man einen alten Weißgoldring geerbt, so kann Nickel die Ursache der Allergie sein. Bei uns nutzen Juweliere Nickel nicht mehr; doch wenn der goldene Ehering im fernen Ausland gefertigt wurde, sind Nickelanteile nicht auszuschließen.

Auch Palladium kann das Problem sein, denn Nickelallergiker reagieren häufig auch negativ auf Palladium. Dieses edle Metall wird manchmal bei hochwertigen Goldringen als Legierungszusatz genutzt, um die Festigkeit zu erhöhen. Menschen mit allergieempfindlicher Haut sollten also darauf achten, dass in ihren Ringen kein Palladium enthalten ist (was bei hochwertigen Ringen sein kann) und weder Nickel noch Eisen noch Chrom (was bei sehr minderwertigen Ringen vorkommt).

 

Die Wahl der Goldfarbe

Eheringe aus Gelbgold   Eheringe aus Rotgold   Eheringe aus Weißgold

Beigemischte Metalle verändern die typische Goldfarbe: Silber, Palladium und Iridium machen das Gold heller bis weiß, Kupfer macht es rosé bis rot.

Juweliere raten häufig: "Zu dunklen Hauttypen passt Gelbgold, zu blasser Haut sowie blonden Haaren Weißgold und Roségold passt sich jeder Haut an." Auch bringt Weißgold Diamanten eher zur Geltung. Doch da Farben eine Symbolkraft besitzen, sollte man auch darauf achten, was man außer Liebe und Treue mit den Ringen aussagen möchte: Gelbgold symbolisiert Tradition und Wohlstand / Weißgold zeigt kühle Eleganz und Hoffnung / Rotgold und Roségold stehen für Romantik, unaufdringlichen Luxus, Bescheidenheit.

 

Das muss man über Platinschmuck wissen!

Platinschmuck besteht weitgehend aus reinem Platin!

Platin Eheringe bieten den Vorteil, dass sie sehr rein und schon von daher besonders edel und wertvoll sind. Aber Eheringe aus 100% reinem Platin gibt es nicht. Auch Platin entfaltet - wie wir es vom Gold kennen - seine Qualität wie Härte und Festigkeit erst in der Legierung, also durch den Zusatz eines anderen Metalls. Doch während dem Gold für die Schmuckherstellung mindestens 25% (beim 750er Gold) bzw. fast 50% oder gar mehr andere Metalle hinzugesetzt werden, sind dies beim Platin in der Regel nur 5%. Als Legierungszusätze nutzt man beim Platin insbesondere Iridium, Wolfram bzw. Kupfer. So entsteht das für die Schmuckherstellung übliche "Platin 950". Der Platinanteil wird wie bei Gold in Promille angegeben; es sind also 950 Teile Platin pro Tausend, was so geschrieben wird: 950/-. Im Ring erkennt man diese Legierung an der Punze: „Pt 950“. Eine reinere Legierung als das Platin 950 findet man in der Schmuckherstellung bei keinem Metall.

Ja, es gibt auch Legierungen mit geringerem Platinanteil, insbesondere das Platin 600/-. Doch da die typischen Qualitäten des Platins (Härte, Farbe, Gewicht, Hautfreundlichkeit) in diesen weniger feinen Legierungen sehr reduziert sind, werden sie selbst von den Juwelieren, die sie anbieten, kaum empfohlen. Dann ist es sinnvoller (preiswerter und von der Qualität vergleichbar), sich für Weißgold zu entscheiden. Unsere weiteren Angaben beziehen sich daher auf Platin 950.

 

Härte & Festigkeit des Platins

Eheringe aus Platin mit Diamanten

Oft kann man lesen: "Platin ist nicht sonderlich hart!" dann wieder liest man "Platin hat eine hohe Festigkeit!". Diese beiden Aussagen widersprechen sich nur scheinbar, denn bei Metallen sind Härte und Festigkeit unterschiedliche Qualitäten. Ein Metall kann eine geringe Härte haben und gleichzeitig sehr fest sein. Härte ist der Widerstand gegen mechanisches Eindringen; Festigkeit ist die Zähigkeit gegen Verformung. Da reines Platin nicht hart ist, kann man es also z. B. mit einem spitzen Gegenstand anritzen; da es aber hohe Festigkeit hat, hält es die Form und widersteht dem Abrieb. Härte und auch Festigkeit des Platins werden (wie beim Gold) durch die Legierung mit weit härteren Metallen sowie durch die Bearbeitung (Verdichtung durch Walzen) noch deutlich erhöht.

Platin hat von Natur aus eine höhere Dichte als Gold und wird durch die Bearbeitung dreimal fester als Silber. Bezüglich Schwere und Festigkeit liegen Platinringe im Reigen der Eheringe ganz vorn. Das ist eine wichtige Qualität, da man diese Ringe ja ständig trägt, Tag und Nacht, in der Freizeit und bei der Arbeit. Doch bei der Wahl der Eheringe spielen auch noch Farbe und Preis eine Rolle - die weiße, kühle Eleganz muss man mögen und der Preis ist höher als der goldener Ringe.

 

Allergien bei Platinringen?

Oft liest man auch: "Platin ist hypoallergen!" Das wird im Netz oft so verstanden, als seien Allergien ausgeschlossen. Doch als Verhaltenstherapeut*, der lange Zeit Hypodesensibilisierungen durchführte, weiß ich natürlich, das "hyper = sehr hoch" und "hypo = sehr niedrig" bedeuten. (*Der Autor dieses Artikels leitete eine Praxis für Verhaltenstherapie und war Pfarrer mit Schwerpunkt Trauungen). Also: Dass Platin hypoallergen ist bedeutet also: Die Gefahr der Hautallergie ist nicht ausgeschlossen, aber sehr gering. Unerwünschte Hautreaktionen auf reines Platin sind kaum seltener als auf reines Gold. Aber Platinringe erzeugen deutlich weniger Allergien als Goldringe. Das liegt daran, dass bezüglich Anzahl und Gewicht in Platinringen deutlich weniger andere Metalle verarbeitet sind. Platinringe sind reiner und daher für Menschen, die zu Hautreaktionen neigen, deutlich empfehlenswerter.

Farbe von Platinringen

Platin-Eheringe

Platin ist weiß (man findet auch die Bezeichnung "Mondweiß") und das von Natur aus. Das Weißgold entsteht, indem dem Gold durch Zusatz heller Metalle die Farbe entzogen wird und man es zusätzlich rhodiert, also eine dünne Schicht Rhodium aufträgt. Diese Rhodiumschicht, die dem Ring erst wirklich die helle Farbe gibt, trägt sich innerhalb eines Jahres ab. Weiß ist also eigentlich nicht das Gold. Platin ist selbst weiß und bleibt weiß. Kenner sehen an der Farbe sofort, dass der Ring aus Platin ist, denn kein Metall hat ein helleres Weiß. Dieses besondere Weiß dunkelt nicht nach und ist pflegeleicht. Bemerkenswert ist zudem, dass Diamanten auf einem Platinring in besonderer Weise zur Geltung kommen.

 

Der Preis von Platinringen im Vergleich zu goldenen Eheringen

Eigentlich müsste Platin viel teurer sein als Gold, denn es kommt in der Erde deutlich seltener vor und die Gewinnung ist aufwändiger. Dennoch ist der Platinpreis seit ein paar Jahren weit geringer als der Goldpreis. Gold liegt bei ca. 50,-- Euro das Gramm, Platin rund bei der Hälfte. Wie passt das dazu, dass Platin-Eheringe weit teurer sind als goldene Ringe, also in der Preisliste von Eheringen ganz oben stehen? Die Erklärung: In goldenen Ringen ist der Anteil anderer, preiswerterer Metalle größer. Der Feingehalt in Platinringen ist dagegen deutlich höher. Im 950/- Platinring sind z. B. 5% Kupfer. Selbst der hochwertige 750er Goldring besteht aber zu 25% aus anderen Metallen und der 585er zu mehr als 40%. Hinzu kommt noch, dass die Herstellung (die goldschmiedliche Bearbeitung) von Platin-Trauringen weit aufwändiger ist. Diese beiden Faktoren bedingen den höheren Preis.

Wer das besondere Weiß des Platins liebt, macht aber, so denke ich, preislich keinen Fehler mit dem Platin-Ehering. Denn Platin ist ja keine Modeerscheinung. Schon die alten Ägypter verarbeiteten Platin in Schmuckstücken und die Inkas fertigten daraus ihre sakralen Gegenstände. Platin ist zeitlos und wird an Wert noch gewinnen.

Bildnachweis: Teller mit Ringen: pixabay-agzam / Eheringe: Mit freundlicher Genehmigung von Fischer-Trauringe Pforzheim

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