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Richard Wagner und Felix Mendelssohn-Bartholdy sind die Komponisten zweier Musikstücke, die seit vielen Jahren bei unzähligen Hochzeiten die Brautpaare beim Einzug in die Kirche begleiten. Beide sind unter dem Namen "Hochzeitsmarsch" bekannt.
Welche Komposition wird öfter ausgewählt?
In der Popularität dürfte hierbei Richard Wagners Musikstück "Treulich geführt" etwas vor Bartholdys "Sommernachtstraum" liegen.
Das liegt aber im Wesentlichen daran, das sich Wagners Komposition durch den verwendeten Takt einfacher mitsummen lässt. Übrigens besitzt Frederic Chopins Trauermarsch, häufig bei Beerdigungen gespielt, eine ähnliche, jedoch langsamere Taktfolge.
Mendelssohn-Bartholdys Marsch hingegen zeigt schon eingangs eine komplizierte Klangfolge, die ein Vorsummen aus dem Gedächtnis erschwert, trotzdem besitzt auch diese Melodie einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Beide Stücke werden vom Zuhörer sofort mit einer Hochzeit in Verbindung gebracht.
Tatsächlich sind sowohl Wagners wie Bartholdys Stücke wirklich für Hochzeiten geschrieben worden. Allerdings beides inszenierte Vermählungen auf der Opernbühne beziehungsweise Theaterbühne. Bei Bartholdy ist es sogar eine Dreifachhochzeit.
Mendelssohn-Bartholdys Hochzeitsmarsch
Im Jahr 1842 wünscht sich der damalige König Friedrich Wilhelm IV von Preußen, das Bartholdy zu Shakespeares Komödie "Sommernachtstraum" die Bühnenmusik schreibt. Die heute so bekannte Hochzeitsmusik begleitet in Shakespeares Stück die drei Hochzeitspaare Helena und Demetrius, Hippolyta und Theseus sowie Hermia und Lysander bei ihrer gemeinsamen Trauung.
Wagners Hochzeitsmarsch
Richard Wagners Stück "Treulich geführt" stammt aus dessen Oper Lohengrin. In diesem Fall dient das Musikstück zur Untermalung der Wegstrecke zum Brautgemach von Elsa von Brabant mit dem Gralsritter Lohengrin. Während jedoch in Shakespeares beziehungsweise Bartholdys Sommernachtstraum das Glück der drei Paare mit der Hochzeit besiegelt ist, folgt bei Wagner auf die Hochzeitsnacht die Trennung.
Elsa fragte ihren Mann nach dessen Namen, was sie eigentlich nicht durfte, wobei sie aber vermutlich dachte, das die Hochzeitsnacht vielleicht der angemessene Zeitpunkt wäre. Ritter Lohengrin hingegen hielt sich an die Abmachung, sofort zu verschwinden, wenn sie dies täte. Vertrag ist Vertrag.
Die Uraufführung der Oper fand im Jahr 1850 in Weimar statt. Als Spielleiter fungierte damals Franz Liszt, selbst ein weltberühmter Komponist vieler Werke, darunter zahlreiche Stücke für kirchliche beziehungsweise geistliche Anlässe.
Müssen es immer die Klassiker sein?
Der festliche Rahmen der kirchlichen Trauung kann auch durch völlig andere Musik begleitet werden.
Schön ist, was gefällt. Heute bieten sich eine Vielzahl von Kompositionen sowohl klassischer Musik wie auch moderner Stilrichtungen als Musik für den Hochzeitseinzug an. Einige Stücke Wolfgang Amadeus Mozarts stehen genauso zur Auswahl wie Lieder von Whitney Houston, Gospel-Gesänge oder auch der Zillertaler Hochzeitsmarsch, wobei sich hier die Hochzeitsgäste wohl eher in ein Bierzelt versetzt sehen.
Für Kirche, Strand und Standesamt
Der Einzug der Braut, begleitet von Brautführer oder Bräutigam, gehört zu jeder Trauung. Das gilt für die Hochzeit in der Kirche ebenso wie für die Freie Trauung im Zelt oder am Strand. Traut sich das Paar kirchlich oder mit einer freien Zeremonie, so erübrigt sich ein feierlicher Einzug ins Standesamt. Doch feiert man die Hochzeit lediglich im Standesamt, so sollte man auf einen Brauteinzug ins Trauzimmer nicht verzichten. An welchem Ort auch immer, besonders feierlich wird der Hochzeitseinzug durch dazu passende Musik.
Musikstück bekannt geben
Die Hochzeitsgäste haben gern einen schriftlichen Überblick über die Zeremonie. Dazu wird der Programmablauf aufgelistet und in entsprechender Anzahl ausgedruckt. Gut, wenn im Ablauf nicht nur "Einzug" steht; auch "Musik zum Einzug" ist zu wenig. Das Musikstück und der Komponist, bzw. Interpret, sollten möglichst genannt werden.
Die Gäste können also im Kirchenheft z. B. lesen:
Einzug der Braut
"Treulich geführet"
(Richard Wagner)
Der besondere Tipp
Die Hochzeits-Programmhefte, traditionell auch "Kirchenhefte" genannt, werden erst zu Beginn der Trauung verteilt. Doch besonders schön und edel ist es, wenn man eine Programmübersicht bereits mit den Einladungskarten verschickt. Dann wissen die Gäste schon, welche Zeremonie sie erwartet und auf welche Musikstücke sie sich freuen dürfen.
Die frühzeitige Bekanntgabe des Trauablaufs dürfte für das Brautpaar keine zusätzliche Belastung sein, da schon bei der Planung der Hochzeit an das Programmheft gedacht wird. Denn Idealerweise konzipiert man alle Hochzeitsdrucksachen nicht erst wenn sie gebraucht werden, sondern schon zu Beginn der Planungen - am besten im Set.
Mehr Kapitel zum Hochzeitseinzug:
Welche Musik zum Brauteinzug?
Hochzeitsmärsche
Mehr Infos zu den beiden Märschen
Trompeten - Trumpet Tunes
Klassik zum Einzug
Pop & Schlager
Wer führt die Braut?
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