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Brauchtum und Tradition der Brautkerze / des Brautlichts
Die Brautkerze schenkt Licht für den gemeinsamen Lebensweg!
Die größten Feste in allen Kulturen sind die Feste zu Beginn eines neuen Lebensabschnittes. Man feiert sie einerseits so groß, weil man glücklich ist über die Gesundheit eines Kindes, über die erlangte Reife eines Jugendlichen oder über die erfüllte Liebe eines Hochzeitspaares. Zudem sind diese Feste so bedeutsam, weil man gemeinsam auf eine gute Zukunft hofft.
Die Zukunft des Brautpaares liegt im Dunklen - Die Kerze spendet Licht!
Da niemand die Zukunft kennt, liegt sie im Dunklen. Also wird seit jeher den Menschen, die im Mittelpunkt dieser Feste stehen, ein Licht mit auf den Weg gegeben; es soll den Weg in die unsichere Zukunft erleichtern.
Das Anzünden von Licht ist eine der ältesten rituellen Handlungen!
Als es noch keine elektrische Beleuchtung gab, war dies ein Geschenk mit praktischem Wert, denn man brauchte ein Licht in der Hand, um Wege zu gehen; doch Licht war teuer und kostbar. Das Anzünden und Schenken einer Lampe bzw. Kerze ist seit jeher und in allen Kulturen und Religionen eine bedeutende Handlung innerhalb der Vermählungsfeier.
Für dieses Licht entwickelten sich bei uns verschiedene Bezeichnungen: Traulicht und Traukerze, Hochzeitslicht und Hochzeitskerze, Brautlicht und Brautkerze.
War in Zeiten, als es noch kein elektrisches Licht gab, auch der praktische Wert einer Kerze bedeutsam, so wurde aus der Hochzeitskerze zunehmend eine rituelle Handlung mit rein symbolischer Bedeutung. Die Bedeutung des Schenkens bzw. Entzündens der Hochzeitskerze ist aber auch noch aus der früheren Geschichte zu verstehen. Diese Zeichenhandlung (symbolische Handlung) drückt auch heute noch aus:
Die Zukunft ist immer ein Risiko. Doch Euer gemeinsamer Weg soll behütet sein. Ihr sollt ihn nicht stolpernd gehen, sondern sicheren Schrittes. / Wenn es mal dunkle Strecken auf diesem Weg gibt, so erinnert Euch diese Kerze, dass Ihr immer wieder Hoffnung auf eine lichte, helle Zukunft haben dürft. / Diese Kerze zeigt, wie sehr wir Euch Glück und Segen für Euren Weg wünschen!
Zur rein weltlichen symbolischen Bedeutung der Kerze als Licht auf dem Lebensweg kommt aus christlicher Sicht noch ein weiterer Aspekt hinzu. Auch diesen können wir nur ganz verstehen, wenn wir historisch weit zurück blicken.
Schon immer haben Menschen religiöse Ehrfurcht vor dem Licht. Man betete die Sonne, den Mond und das Feuer an. Noch zu Beginn unserer christlichen Zeitrechnung versammelten sich die Griechen und Ägypter an jedem frühen Morgen, um sich nach Osten der aufgehenden Sonne zuzuwenden. Man verehrte die Sonne als Gott und begrüßte sie mit dem Ruf "Kyrie eleison". Unsere christlichen Kirchen sind daher noch nach Osten ausgerichtet, zur aufgehenden Sonne hin. Den Kyrie-Ruf haben wir in unseren Gottesdiensten auch beibehalten, doch er gilt nicht mehr der Sonne, sondern Gott.
Das christliche Bekenntnis der Kerze ist:
Gott ist das Licht, dem wir danken und auf das wir hoffen.
So ist auch zu verstehen, das Jesus sagte:
"Ich bin das Licht der Welt. Wer an mich glaubt wird nicht wandeln in der Finsternis." (Johannes 8, 12)
Kerzen sind im kirchlich-christlichen Bereich zum Zeichen für Gottes Licht geworden.
Zudem verbraucht sich eine Kerze, indem sie Licht spendet; man kann darin eine Analogie zum Leben Jesu sehen, der sein Leben "verbrauchte", im Dasein für andere Menschen.
Entsprechend bedeutet die Hochzeitskerze religiös gesehen:
Gottes Licht umgibt Euch.
Es geht Euch voran und leitet euch;
es ist an Eurer Seite
und stützt Euch damit Ihr nicht stolpert;
es ist hinter Euch, um euch aufzufangen
damit Ihr nicht fallt;
es ist unter Euch um Euch zu tragen,
wenn der Weg mal schwer wird;
es ist über Euch mit seinem Segen
und in Euch mit aller Kraft und Liebe.
Ob man es nur weltlich sieht oder auch religiös - das Schenken, Entzünden und Vorantragen der Brautkerze drückt in jedem Fall aus:
Alles erdenklich Gute wird Euch begleiten:
Schutz und Geborgenheit, Liebe,
Treue, Wohlergehen und Hoffnung
auf allen Euren Wegen.
Die Hochzeitskerze ist keine Opferkerze!
Vereinzelt findet man noch die Erklärung, die Hochzeitskerze würde angezündet, damit der Rauch der Flamme die Gebete des Paares und die Gebete für das Hochzeitspaar gen Himmel trage. In der Tat hat man in vorchristlichen Zeiten aus diesen Gründen Feuer auf Altären entzündet. Am Rauch glaubte man zu erkennen, ob die Gebete zum Himmel steigen oder von Gott abgelehnt wurden.
Daher zündete man in vorchristlichen Zeiten auch Tiere und sogar Menschen als Opfergaben an. Am Anfang der Bibel wird noch über solche Brandoper berichtet. Solche Erklärungen in die heutige Zeit zu übertragen, ist aber überholt und barer Unsinn. Der Rauch der Flamme soll also nicht die Gebete zum Himmel tragen.
Das ist Aberglaube rund um die Hochzeitskerze
Das Brautlicht und andere Lichter auf Altären haben im vorchristlichen Opferlicht und Opferfeuer vielleicht eine uralte Wurzel, doch Christen zünden nichts an, um den Rauch zum Himmel steigen zu sehen; das ist Aberglaube. Der Brauch der Hochzeitskerze lässt sich so nicht erklären.
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